Am Ende der Welt

Noch mehr als im Sommer hat man in den Tagen und Stunden, bevor man das Nordkap erreicht, den Eindruck, ans Ende der Welt zu reisen. Und das, obwohl das Nordkap eigentlich gar nicht das Ende ist. Die Halbinsel im Osten, ebenfalls auf der Insel Mageroy gelegen, endet über einen Kilometer weiter nördlich. Und überhaupt: Wir sind auf einer Insel. Das nördliche Ende Europas ist eigentlich ganz woanders, in Kinnarodden.

Aber egal, das Nordkap ist unbestritten eine Wegmarke. Immerhin fällt das Plateau rund 300 Meter ins Meer ab. Landschaftlich ist das schon spektakulär. Spektakulär ist aber auch die Fahrt von Honningsvag ans Kap. Die wenigen Häuser, bunt bemalt, setzen sich deutlich vom Weiß des Schnees und vom Braun der Erde ab. Bäume wachsen hier oben keine mehr. Deshalb pfeift meist ein kalter Wind über das Land. Nicht so heute. Wir haben Glück und erreichen das Nordkap bei strahlendem Sonnenschein und Windstille.

Sonnig und fast ohne Wind präsentieren sich auch die nächsten beiden Häfen, Kjollefjord und Mehamn. Viel scheint in Mehamn nicht los zu sein. Immerhin stehen 11 Fahrzeuge am Pier, mit der Schnauze in Richtung Postschiff. Als wir ablegen, fahren auch die Autos wieder weg, ohne dass jemand ein- oder ausgestiegen wäre. Hurtigruten schauen eben.